Was ist freiburger thesen?

Die Freiburger Thesen sind ein wichtiges Dokument der Ordoliberalen Schule der Wirtschaftswissenschaften. Sie wurden 1938 von Walter Eucken, Franz Böhm und Hans Großekettler in Freiburg im Breisgau formuliert.

Die Thesen befassen sich mit der Rolle des Staates in der Wirtschaft und befürworten eine marktwirtschaftliche Ordnung mit klaren Regeln und Begrenzungen staatlicher Interventionen. Sie argumentieren, dass der Markt als Mechanismus zur Allokation von Ressourcen effizienter ist als die Planwirtschaft. Die Thesen betonen die Bedeutung von Wettbewerb, Zusammenarbeit und Subsidiarität.

Ein zentrales Konzept der Freiburger Thesen ist die Wirtschaftsordnungspolitik, die darauf abzielt, die Rahmenbedingungen für die Wirtschaftstätigkeit zu gestalten. Dazu gehören die Sicherung von Eigentumsrechten, die Wahrung der Preisstabilität durch eine unabhängige Zentralbank und die Förderung von Wettbewerb und Innovation.

Die Freiburger Thesen hatten einen großen Einfluss auf die deutsche Wirtschaftspolitik nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie bildeten die Grundlage für die Soziale Marktwirtschaft, die unter Konrad Adenauer und Ludwig Erhard in den 1950er Jahren eingeführt wurde. Die Theorien und Prinzipien der Freiburger Schule haben auch international Beachtung gefunden und sind Teil verschiedener wirtschaftspolitischer Ansätze weltweit.

Die Freiburger Thesen sind also ein bedeutendes Dokument, das die Grundlagen der freien Marktwirtschaft und der Wirtschaftsordnungspolitik formuliert und bis heute relevant ist.